Arthrose und Training
(Teil 1)

1.1    Allgemeines zu Arthrose


10% der Menschen sind von einer symptomatischen Arthrose betroffen. Die WHO schätzt, dass 18% der Frauen und 9,6% der Männer ab 60 Jahren an einer symptomatischen Arthrose leiden.[1]. Am häufigsten Betroffen sind die Knie-, und Hüftgelenke. Schmerzen sind ein Leitsymptom der Arthrose und schränken Funktion, Mobilität und somit die Lebensqualität ein[2]. Arthrose bedeutet so viel wie degenerative, vordergründig nicht entzündliche Gelenkserkrankung. Vorwiegend betroffen ist der hyaline Gelenkknorpel der Hüfte oder des Knies. Dieser ist dazu da das Gelenk geschmeidig zu halten und Bewegungen ohne Reibungen der Gelenkspartner zu ermöglichen. Im weiteren Verlauf werden auch subchondral befindliche Knochen und weitere Strukturen in Mitleidenschaft gezogen. Je doch zeigen neue Erkenntnisse das Arthrose alle Gelenkstrukturen, biomechanische sowie entzündliche Komponente betrifft[3].

Arthrose im Hüftgelenk

Abbildung 1: Bild A – Hüftgelenk mit Arthrose / Bild B – Hüftgelenk ohne Arthrose

Arthrose ist eine Erkrankung, die den ganzen Menschen betrifft. Wie reagiert die Person auf Schmerz, welche funktionellen Einschränkungen hat die Person bisher erlebt, wie hat die Person bisher auf andere Interventionen reagiert, wurde bisher der Mensch mit dem biopsychosozialen Modell betrachtet und wie sieht die allgemeine Gelenkssituationen der Person aus? Dies sieht nur einige Fragen, die immer beantwortet werden sollten[4]. Außerdem haben zwei-drittel der Menschen mit Arthrose chronische Beschwerden wie Diabetes oder Cardiopulmonare Erkrankungen. Somit spielt die Komorbidität für Erkrankungen, die oft mit einer leichten entzündlichen Reaktion assoziiert werden, eine Rolle bei Arthrose[5]. Wissenschaftlich basierte Richtlinien empfehlen für die Erstbehandlung von Hüft-, und Kniearthrose, kontinuierlich unterstützendes Training, Gewichtsmanagement und Aufklärung über das Krankheitsbild Arthrose[6][7].


1.2    Wie hilft Training bei Arthrose?

Mehr als 50 Studien belegen das Training einen positiven Effekt auf Schmerzreduktion und Verbesserung der Funktion, bei Personen mit Knie-, und Hüftarthrose hat[8][9].

Runhaar et al. erklärte den möglichen Mechanismus, wieso kontinuierliches Training bei Knie-, und Hüftarthrose Schmerzen reduziert und die Funktion verbessert[10]. Im Allgemeinen sind Übungen bei Knie-, und Hüftarthrose zwar wirksam die Funktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern, allerdings gibt es keine bestimmte Kombination von Übungen, die empfohlen werden kann. Dies bedeutet es kommt stark auf die individuelle Situation des Klienten an. Daher ist eine ausführliche Anamnese mit Assessments unumgänglich. Auch Aussagen über eine bestimmte Übungsdosierung für eine Schmerzlinderung können nicht getroffen werden[11]. Anscheinend helfen mindestens 12 Einheiten mit Supervision bei Menschen mit Knie-Arthrose[12]. Interessanterweise schien die Schmerzlinderung durch Bewegung bei Menschen mit Knie-Arthrose unabhängig vom Grad der Arthrose und der Schmerzintensität zu sein. 

1.2.1    Muskelkraft 

Die Muskelschwäche und eine Veränderung der neuromuskulären Kontrolle sind Zeichen einer Arthrose. Krafttrainingsübungen vergrößerte die Muskelmasse und den Muskelquerschnitt bei älteren Personen mit einer Knie-Arthrose. Außerdem führte Krafttraining auch zu einer Erhöhung der Muskelkraft[13]. Auch wenn vor der Krafttrainingsintervention, gelenksbezogene Schmerzen vorhanden sind, ist ein Kraftzuwachs möglich[14].

Glückliche Frau wegen Personal Trainer 

Die Hüftkraft bei Knie-Arthrose Patienten sollte zu dem auch aufgebaut werden, denn Patienten mit einer Knie-Arthrose zeigen eine Abschwächung der Hüftmuskulatur[15]. Auch der Rumpf spielt eine wichtige Rolle bei einer Knie-Arthrose. Die Rumpfmuskulatur kontrolliert auch die Position des Beckens und das die Position des Beckens hat einen direkten Einfluss auf die Knie. Das Integrieren von Rumpftraining kann zur Verbesserung der Schmerzen führen[16].

Personal Trainer leitet Übungen an

Im nächsten Artikel informiere ich Sie über weitere Vorteile von Krafttraining und Mechanismen bei einer Knie-, und/oder Hüftarthrose.

Falls Sie Knie-, und/oder Hüftarthrose haben können Sie gerne Hier einen kostenloses Beratungsgespräch vereinbaren. Während des Beratungsgespräches führen wir gemeinsam eine Anamnese, Körperanalyse und Assessments durch. Anhand dieser Informationen gebe ich Ihnen eine Empfehlung wie wir gemeinsam Ihre Probleme angehen könnten. 

Ihr Personal Trainer 

Bachelor of Arts Oliver Darkwah 


 

Referenzen 

 

Die Hauptsächliche Quelle meiner Informationen stammen aus dem Abo bei PhysioMeetScience. Hier fassen die Autoren neuste Übersichtsarbeiten zusammen und stellen sie in Infografiken dar. 

Übersichtsarbeit: 

Davis et al. (2020) Why Is Exercise Effective in Reducing Pain in People with Osteoarthritis?

______________________________________________________________________

1. World Health Organization. Chronic Rheumatic Conditions. 2020

2. Badlissi F. Osteoarthritis. BMJ Best Pract. 2018:3-53.

3. Osteoarthritis Research Society International (OARIS). What is Osteoarthritis? (Available from: https://www. arsi.org/what-osteoarthritis.)

4. Hunter DJ. Osteoarthritis: time for us all to shift the needle. Rheumatol. 2018;57(suppl_4):iv1-iv2. (Verfügbar unter: https://academic.oup.com/rheumatology/article/57/suppl_4/iv1/4975696) 

5. Wesseling J, Welsing PM, Bierma-Zeinstra SM, Dekker J, Gorter KJ, Kloppenburg M, et al. Impact of selfreported comorbidity on physical and mental health status in early symptomatic osteoarthritis: the CHECK (Cohort Hip and Cohort Knee) study. Rheumatol. 2013;52(1):180–8.

6. Bannuru RR, Osani MC, Vaysbrot EE, Arden NK, Bennell K, Bierma-Zeinstra SMA, et al. OARSI guidelines for the non-surgical management of knee, hip, and polyarticular osteoarthritis. Osteoarthr Cartilage. 2019;27(11):1578–89.

7. Kolasinski SL, Neogi T, Hochberg MC, Oatis C, Guyatt G, Block J, et al. 2019 American College of Rheumatology/Arthritis Foundation guideline for the management of osteoarthritis of the hand, hip, and knee. Arthritis Rheumatol. 2020;72(2):220–33.

8. Juhl C, Christensen R, Roos EM, Zhang W, Lund H. Impact of exercise type and dose on pain and disability in knee osteoarthritis: a systematic review and metaregression analysis of randomized controlled trials. Arthritis Rheum. 2014;66(3):622–36.

9. Fransen M, McConnell S, Hernandez-Molina G, Reichenbach S. Exercise for osteoarthritis of the hip. Cochrane Database Syst Rev. 2014;(4): Cd007912.

10. Runhaar J, Luijsterburg P, Dekker J, Bierma-Zeinstra SM. Osteoarthr Cartilage. 2015;23(7):1071–82.

11. Wellsandt E, Golightly Y. Exercise in the management of knee and hip osteoarthritis. Curr Opin Rheumatol. 2018;30(2):151–9.

12. Moseng T, Dagfinrud H, Smedslund G, Osteras N. The importance of dose in land-based supervised exercise for people with hip osteoarthritis. A systematic review and meta-analysis. Osteoarthr Cartilage. 2017;25(10):1563–76.

13. Liao CD, Chen HC, Kuo YC, Tsauo JY, Huang SW, Liou TH. Effects of muscle strength training on muscle mass gain and hypertrophy in older adults with osteoarthritis: a systematic review and meta-analysis. Arthritis Care Res. 2019; E-pub 18 Oct. (Verfügbar unter: https://doi.org/10.1002/acr.24097).

14. Lange AK, Vanwanseele B, Fiatarone Singh MA. Strength training for treatment of osteoarthritis of the knee: a systematic review. Arthritis Rheum. 2008;59(10):1488–94.

15. Hinman RS, Hunt MA, Creaby MW, Wrigley TV, McManus FJ, Bennell KL. Hip muscle weakness in individuals with medial knee osteoarthritis. Arthritis Care Res. 2010;62(8):1190–3.

16. Hernandez D, Dimaro M, Navarro E, Dorado J, Accoce M, Salzberg S, et al. Efficacy of core exercises in patients with osteoarthritis of the knee: a randomized controlled clinical trial. J

Oliver Darkwah 5 Juni, 2022
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